Seit Juli 2024 ist das Statistische Landesamt aus seinem Gebäude am Erwin-Schoettle-Platz in Stuttgart-Süd ausgezogen.
Nebenan sind Räume der Uni Stuttgart, die ab 2035 frei werden.
So entsteht ein Areal auf über ca. 15.000 m2 und bietet einmalige Möglichkeiten zur partizipatorischen Mitgestaltung.
Bis heute ist unklar, was aus den Flächen wird.
DIE VISION
Das Gelände des Schoettle-Areals bietet die Chance, in der Stuttgarter Innenstadt den
öffentlichen Raum zu
erweitern und den lebendigen Alltagswelten des Stadtteils mehr Luft und Raum zu verschaffen.
Das Ziel ist,
dauerhaft bezahlbaren Wohnraum und konsumfreie Begegnungsorte zu schaffen – auch für benachteiligte Menschen.
Es können Angebote fürs ganze Viertel entstehen wie eine Stadtteilkantine, Sharingstationen, Werkstätten, Co-Working-Spaces,
Handwerk, Nahversorgung mit kleinen regionalen Anbietern, Produktion und Handwerk, KiTa und vieles mehr.
Auch auf den Aussenflächen, die entsiegelt und begrünt werden sollen, können Orte der Begegnung für die Nachbarschaft entstehen.
Bei der Planung sollen die Bewohner:innen von Heslach einbezogen werden.
STATUS QUO
Seit Ende 2021 werden
Kaufverhandlungen zwischen dem Land und der Stadt Stuttgart geführt,
und im Mai 2024 hat der Gemeinderat beschlossen, das Grundstück vom Land zu kaufen.
Seit Ende 2022 gibt es einen
Runden Tisch, in dem Vertreter:innen der Stadtverwaltung und der Initiative Schoettle-Areal regelmäßig
über die zukünftige Nutzung des Grundstücks im Austausch stehen.
Für den Haushalt 2024/2025 wurden zudem sowohl die Finanzierung zweier Stellen für die Initiative als auch Gelder für Erschließung und Instandsetzung des Gebäudes des Statistischen Landesamtes beschlossen.
Doch seit der von Marion Gentges, Ministerin für Justiz und Migration, geforderten Prüfung des Grundstücks als einen möglichen Standort
für eine Landeserstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete (LEA) sind die Kaufverhandlungen zwischen Stadt und Land ins Stocken geraten.
Solange die LEA-Standortprüfung läuft, will das Land keine Verkaufszusage machen, obwohl sich die Stadt mit dem Land bereits über einen Kaufpreis verständigt hat.
Auch die im Haushalt eingestellten Gelder für Personal- und Sachkosten wurden bislang leider nicht an die Initiative ausbezahlt, obwohl tolle Mitarbeitende bereits gefunden wurden
und das Arbeitspensum für Planung und Organisation der Auftaktnutzungen sehr hoch ist und die Ehrenamtlichen der Initiative vor sehr große Herausforderungen stellt.
DIE INIATIVE
Die Initiative »Solidarische Nachbarschaft Schoettle-Areal« hat die Vision, dass dieses attraktive Areal ein ganz besonderer Ort für die Menschen im Stadtviertel werden kann.
Seit 2020 setzen sich die Menschen in der Initiative dafür ein, dass diese
Quartiersutopie wahr wird.
Mit Aktionen und Veranstaltungen, durch Vernetzung mit Politik und Verwaltung und unter Beteiligung der Menschen und Organisationen aus dem Viertel
sowie von Studierenden aus verschiedenen Fachbereichen der Architektur, Bauphysik und Stadtpanung arbeiten wir an unserer
Begeisterungskampagne.
Mit Erfolg! Im November 2021 erhielten wir den Innovationspreis der Bürgerstiftung Stuttgart und seit Anfang 2023 sind wir als Zukunftsweisendes
Vorhaben Teil des IBA’27-Netzes sowie Mitglied im Netzwerk Immovielien.
PIONIERNUTZUNG
Seit Juli 2024 herrscht
Leerstand im Statistischen Landesamt. Dabei bietet das Gebäude den perfekten Raum, um vielfältige Nutzungskonzepte auszuprobieren und bei Erfolg zu verstetigen.
Die Initiative Schoettleareal ist aktuell dabei mit einem breiten
Netzwerk an Pioniernutzer:innen aus den Bereichen Soziales, Kultur, Werkstätten, Gastronomie und Nahversorgung
Belegungs- und Nutzungskonzepte zu entwickeln.
Beginnen soll die Entwicklung schnellstmöglich mit einer Pioniernutzung des Bürogebäudes des Statistischen Landesamtes,
in dem nach seinem Umbau auch zeitgemäße Wohnformen eine Heimat finden sollen.